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Im Jahre 1907 wurde
die Kanzlei durch Dr. Heinrich Faßbender (1879 - 1964) gegründet. Neben
seiner Anwalts- und Notartätigkeit saß er seit 1917 viele Jahre für das
ZENTRUM im Stadtrat der Stadt Oberhausen. Im Jahr 1935 gründete Dr. Faßbender
die ARAG, später die DEVK. Die Gründungen dieser Gesellschaften erfolgten
in unserer Praxis.
Etwa zu diesem
Zeitpunkt zog er sich aus der Kanzlei zurück und übernahm Aufgaben in
der Geschäftsführung der genannten Gesellschaften. Noch heute sitzen seine
Nachkommen im Vorstand
und Aufsichtsrat der Nachfolgegesellschaften.
Im Jahre 1929 trat Wilhelm Huntgeburth, Jahrgang 1893, in die Praxis ein.
Er stammte aus Angermund und seine Vorfahren waren von 1791 bis 1932 Pächter
auf Haus Bilkrath. Haus Bilkrath wird urkundlich erstmalig 1332 erwähnt
und steht heute im Eigentum der Grafen von Spee. 1914 zog er mit dem Düsseldorfer
Ulanenregiment Nr. 5 in den ersten Weltkrieg. Vor seiner Anwaltstätigkeit
war Wilhelm Huntgeburth einige Jahre Richter am Amtsgericht in Oberhausen.
Den Wechsel in den Anwalts- und später auch Notarberuf begründete er immer
damit, dass er angesichts der wachsenden Zahl seiner Kinder mit dem Richtergehalt
nicht mehr auskomme. Als er 1975 starb standen an seinem Grab allein 56
Personen, die zur engeren Familie gezählt werden, also Kinder, Schwiegerkinder
und Enkel.
Wilhelm Huntgeburth prägte die Praxis als Kanzlei für Familiensachen und
den Oberhausener Mittelstand. Er war lange Jahre Vorsitzender des Katholikenausschusses
der Stadt Oberhausen. Auch unter den Kollegen genoss er hohes Ansehen.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit - als noch so mancher Bergmann seinen
Anwalt mit einem Eimer Kohlen honorierte - war er maßgeblich am Wiederaufbau
des Anwaltvereins in Duisburg und Oberhausen beteiligt.
Rainer Huntgeburth(Jahrgang 1929) mußte nach dem Kriege - der Not gehorchend
- erst ein paar Jahre im Bergbau unter Tage arbeiten. Nach Abitur und
Studium trat er 1956 in die Praxis seines Vaters ein. Mit ihm begann ein
neuer Abschnitt in der Geschichte unserer Kanzlei. Nachkriegszeit, Wiederaufbau,
Wirtschaftswunder und die damit verbundenen großen rechtlichen Veränderungen
wurden die beherrschenden Themen des Rechtslebens. Dabei zeigte er immer
viel Verständnis für die Sorgen und rechtlichen Probleme der Menschen,
die sich ihm anvertrauten. Er war bei den Kollegen aus der Richter- und
der Anwaltschaft sehr beliebt und ob seiner Geradlinigkeit auch hoch geachtet.
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